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Lions-Quest-Seminar an der Oberschule Celle I

12. – 14. Februar 2018

24 Lehrerinnen und Lehrer der Oberschule Celle I singen an diesem Montagmorgen mit Inbrunst das Lied „My Bonnie is over the ocean“, erheben sich bei jedem ersten ‚B‘ von ihren Stühlen und setzen sich bei jedem zweiten ‚B‘. Gelächter erfüllt den Musikraum des Hölty-Gymnasiums, der freundlicherweise für die Fortbildung zur Verfügung gestellt wurde. Heinz-Dieter Ulrich, der hochprofessionelle Trainer dieses zweieinhalbtägigen Lions-Quest-Seminars, beherrscht sein Metier perfekt und weiß, wie man mit einem Energizer gute Laune verbreitet und eine positive Einstimmung schafft.

Vom 12. bis zum 14. Februar kamen die ersten 24 Lehrerinnen und Lehrer der Oberschule Celle I in den Genuss des Lions-Quest-Seminars, das finanziell großzügig vom Lions Club Celle Residenzstadt unterstützt wird und schon im Vorfeld organisatorisch auf die Expertise des Lions-Quest-Beauftragten des Lions Clubs Celle, Bernd Habekost, zurückgreifen konnte, der das Seminar gemeinsam mit der Präsidentin des Lions Clubs Residenzstadt, Jasmin Kunz, begleitete.

Die Lehrerinnen und Lehrer erlernten in dem Seminar die Grundzüge des Lions-Quest-Präventionsprogrammes „Erwachsen werden“, bei dem die Förderung sozialer Kompetenzen junger Menschen in der Schule im Mittelpunkt steht. Das Programm möchte die Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, ihr Selbstvertrauen und ihre kommunikative Kompetenz zu stärken, Kontakte und Beziehungen aufzubauen und zu pflegen und Konflikt- und Risikosituationen in ihrem Alltag zu begegnen. Mit einer breiten Vielfalt von Methoden thematisierte Herr Ulrich mit viel Empathie sehr versiert den Weg zu einer guten Klassengemeinschaft sowie zu einem gesunden Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler. Kommunikation spielte bei diesem Seminar eine zentrale Rolle. Es ging um einen positiven Umgang mit Ärger und das Erlernen von Problemlösestrategien. Nicht zuletzt zielt das Programm darauf ab, Kinder und Jugendliche stark zu machen, damit sie in bestimmten kritischen Situationen nicht dem Druck der Peer Group erliegen und ein klares Nein sagen können. Das Niedersächsische Kultusministerium und die Niedersächsische Landesschulbehörde unterstützen das Programm Lions Quest nachdrücklich.

Neben der finanziellen Unterstützung zeigte der Lions Club Residenzstadt ein sehr lebhaftes Interesse an dem Seminar. Am Montag nahm Stéphane Zake, Mitglied des Lions Clubs, aktiv an der Fortbildung teil. Auch die Präsidentin des Lions Clubs Residenzstadt, Jasmin Kunz, zeigte nicht nur bei Beginn und Abschluss des Seminars Präsenz, sondern ließ es sich, genauso wenig wie Bernd Habekost, nehmen, zwischendrin mit den Lehrkräften ins Gespräch zu kommen.

Die Didaktische Leiterin der Oberschule Celle I, Susi Schult, die die Seminarteilnehmer auch kulinarisch umsorgte, zog ebenso wie die anderen teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen ein durchweg positives Resümee. Das Konzept „Erwachsen werden“ soll in der geplanten Unterrichtsstunde „Soziales Lernen“ umgesetzt werden und damit die Grundlage für erfolgreiches inhaltliches Lernen an der Oberschule Celle I schaffen. Um eine professionelle Umsetzung sicherzustellen, sind zwei weitere Seminare in Planung. Bis zum September 2018 soll das gesamte Kollegium der Oberschule Celle I das Lions-Quest Seminar „Erwachsen werden“ besucht haben.

Bild 1: von oben links:  Bernd Habekost, Lions-Quest-Beauftragter des Lions Clubs Celle, Jasmin Kunz,  Präsidentin des Lions Clubs Residenzstadt, Heinz-Dieter Ulrich, Lions-Quest Trainer, Susi Schult, Didaktische Leiterin der Oberschule Celle I und teilnehmende Lehrkräfte mit dem erworbenen Zertifikat.

Bild 2: 24 teilnehmende Lehrkräfte konzentriert bei der Arbeit.


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Lions-Quest

 

Was ist Lions-Quest „Erwachsen werden“?

Lions-Quest „Erwachsen werden“ ist ein Jugendförderprogramm für 10 bis 14-jährige Mädchen und Jungen. Es wird vorrangig im Unterricht der Sekundarstufe I vermittelt. Damit Lehrkräfte das Programm professionell in der Klasse umsetzen können, werden sie von speziell ausgebildeten Trainerinnen und Trainern in verschiedenen Seminaren praxisorientiert geschult, begleitet und fortgebildet. Organisiert und betreut wird das Programm vom Hilfswerk der Deutschen Lions e. V. (HDL).

In den 1970er Jahren wurde das Programm von der unabhängigen amerikanischen Stiftung „Quest International“ (Quest, engl. = Suche, Streben) unter dem Namen „Skills for Adolescence“ entwickelt und wird seit 1984 in Kooperation mit Lions Clubs International in heute mehr als 50 Ländern weltweit eingesetzt. In Deutschland wurde das Programm unter dem Namen Lions-Quest „Erwachsen werden“ erstmals 1994 in einer provisorischen Fassung angeboten. Mit Unterstützung durch die Universität Bielefeld (Prof. Dr. Klaus Hurrelmann und Mitarbeiter) fand bis 1997 eine erste angemessene Anpassung des vollständigen Programms an deutsche gesellschaftliche und schulische Verhältnisse in einer 1. Ausgabe des Lehrerhandbuchs „Erwachsen werden“ statt. Inzwischen liegt die vierte, vollständig überarbeitete Ausgabe der Materialsammlung mit Planungshilfen und Kopiervorlagen für den Unterricht vor, in der die Erfahrungen der deutschen Schulen aus der mehrjährigen Arbeit mit dem Programm eingearbeitet wurden.

Im Mittelpunkt des Unterrichts mit „Erwachsen werden“ steht die planvolle Förderung der sozialen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Diese werden nachhaltig dabei unterstützt, ihr Selbstvertrauen und ihre kommunikativen Fähigkeiten zu stärken, Kontakte und positive Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, Konflikt- und Risikosituationen in ihrem Alltag angemessen zu begegnen und konstruktive Lösungen für Probleme, die gerade die Pubertät gehäuft mit sich bringt, zu finden. Gleichzeitig möchte der Unterricht mit diesem Programm jungen Menschen Orientierung beim Aufbau eines eigenen, sozial eingebundenen Wertesystems anbieten. Damit ordnet sich das Konzept von Lions-Quest „Erwachsen werden“ in den Ansatz der Life-Skills-Erziehung (Lebenskompetenz-Erziehung) ein, dem von der aktuellen Forschung die größten Erfolgsaussichten bei der Prävention (selbst-) zerstörerischer Verhaltensweisen (Sucht- und Drogenabhängigkeit, Gewaltbereitschaft, Suizidgefährdung) zugesprochen werden. Die Eltern werden in vielfältiger Weise in die Arbeit ihrer Kinder mit dem Programm aktiv einbezogen.