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A Mile in Their Shoes

Lebensgeschichten yezidischer Rückkehrerinnen
Lions Club Celle Residenzstadt präsentiert die Ausstellung „A Mile in Their Shoes“

CELLE, 08.03.2017. Bis zum 22. März wird im Foyer des Neuen Rathauses die Ausstellung „A Mile in Their Shoes“ gezeigt. Offiziell eröffnet wurde sie am vergangenen Mittwoch.

Die Ausstellung, die vom britischen Künstler Siemon Scamell-Katz konzipiert und eingerichtet wurde, erzählt die Geschichten von acht Mädchen und dem Weg, den ihre Schuhe gegangen sind – von dem Tag ihrer Gefangennahme durch den IS bis zu Befreiung und Aufnahme in das Jinda Center im Nordirak. In Deutschland wird diese Ausstellung, deren Schirmherrin die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf (MdL), ist, erstmals durch den Lions Club Celle Residenzstadt gezeigt. Initiator dieses Projektes für Deutschland ist der Lions Club Hannover – Wilhelm Busch.

Rede von Oberbürgermeister Jörg Nigge anlässlich der Ausstellungseröffnung: „Ich begrüße Sie ganz herzlich zur Ausstellung „A Mile in Their Shoes“. Die Stadt Celle ist sehr gerne Gastgeberin für diese Wanderausstellung, die ab heute noch bis zum 22. März hier im Neuen Rathaus zu sehen sein wird. Seit 2014 hat der sogenannte Islamische Staat (IS) mehrere tausend Jesidinnen entführt und als Sklavinnen gehalten. Folter, Vergewaltigung und andere Formen sexueller Gewalt an jesidischen Mädchen und Frauen zeigen das Ausmaß der Verrohung dieser menschenverachtenden Gruppe, die sich selbst Islamischer Staat nennt. Einigen Frauen und Mädchen gelang die Flucht von ihren Peinigern oder sie wurden von ihren Familien freigekauft. Die Dimension der physischen und psychischen Gewalt an den Frauen und Mädchen ist kaum ertragbar und schwer auszusprechen. Dem britischen Künstler Siemon Scamell-Katz gelingt durch diese Ausstellung „A Mile in Their Shoes“ eine ungewöhnliche, schonungslose und bewegende Annäherung an diesen Teil Lebensrealität, der uns so unbegreiflich ist. Die Schuhe der Mädchen und Frauen, die sich von der Gefangenschaft befreien konnten, symbolisieren eine tragische und bewegte Lebensgeschichte. Meine Damen und Herren, mit dieser Ausstellung wird unbegreifliches der Öffentlichkeit nahe gebracht. Oder wie Goethe es sagen würde „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.“ Viele der Mädchen und Frauen brauchen noch eine lange Zeit, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten und wieder Lebensmut zu entwickeln. Dabei werden sie auch in Deutschland in insgesamt 21 Städten in besonderen Programmen psychologisch und medizinisch unterstützt. Dennoch kann keine Hilfe der Welt die erlebten Traumata auch nur ansatzweise heilen. Ich hoffe, dass dieses Projekt allen Betroffenen eine würdige und ehrenvolle Unterstützung darstellt und uns allen die Augen für mehr Unterstützung und Hilfsbereitschaft öffnet. Es gibt Fußspuren und Schuhe, die sind uns einfach zu groß: Mit solchen haben wir es hier zu tun. Ich wünsche der Ausstellung großen Zuspruch und danke allen Beteiligten für diese überzeugende Konzeption und bitte nun die Schirmherrin der Ausstellung, die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Frau Schröder-Köpf, die Ausstellung zu eröffnen.“